Nachdem der Start in die Äschensaison - ganz im Gegensatz zu den letzten Jahren - sehr harzig war, ist langsam ein schwacher Aufwärtstrend bemerkbar. Die letzten Versuche, welche ich an meinem Hausgewässer unternahm, waren meistens mit einem oder mehreren Fischen belohnt worden. Zwar warte ich weiterhin auf meine zweite ü40er-Äsche des Jahres, immerhin konnte ich aber die eine oder andere 30er-Äsche wieder freilassen. Was aber leider weiterhin fehlt, sind steigende Äschen. Nur ganz selten zeigt sich einmal ein Ring, nichts im Vergleich zu den Vorjahren, wo ich an Spitzentagen mitten im Wurf entschied, doch nicht diesen, sondern jenen Ring anzuwerfen.
Doch ich mag nicht jammern, die Äschen sind schon da, ihr Beissverhalten ist einfach etwas merkwürdig geworden. Immerhin konnte ich auch an Stellen, welche vor kurzem ausgebaggert worden sind, Äschen ausmachen. Zudem ging mein Äschenzapfen nach einigen Versuchen auf der Werdbrücke endlich auch dort ein erstes Mal auf Tauchstation. Und wenn's bei den Äschen schon nur mässig läuft, muss man halt eben drauf achten, was sonst noch um einen herum passiert. Da wären zum Beispiel die zwei Rehe, welche mich im Dickicht beinahe zu Tode erschreckt haben. Oder der Eisvogel, welcher mich immer an derselben Stelle besucht und sein Vorbeifliegen stets mit einem schrillen, langen Pfiff ankündigt. Ganz zu Schweigen von der vermeintlich toten Barbe, welche erste in meine Watstiefel treibt, um dann von den Toten auferstanden wild um sich her schlagend die Reuss runter zu treiben. Und dann wäre da noch ganz einfach die herrliche Landschaft mit der Reuss im Zentrum, umhüllt von Nebel, nur ab und vermag ein Sonnenstrahl die graue Wand einzureissen und die Umgebung in ein glänzendes, rotes Licht zu verwandeln.
Jetzt muss nur noch der Regen aufhören und die Reuss auf einen anständigen Wasserpegel sinken, dann steht auch den Äschensternstunden nichts mehr im Weg - bestimmt!
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