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Eine Woche Fischerferien im Bündnerland

Autorenbild: SalmonidenkingSalmonidenking

Endlich war es soweit! Ich hatte schon seit langem geplant, im Bündnerland eine Fischertour zu machen. Zusammen mit Olivia wollten wir während einer Woche diverse Gewässer besuchen und befischen.

Am Mittag kamen wir in Chur an, wo wir das Patent für eine Woche lösten. Mit dem Auto gings dann weiter über die Lenzerheide nach Bivio. Unterwegs fischte ich an der Julia, einfach sensationell! In jedem noch so kleinen Gumpen konnte ich eine Bachforelle auf die Trockenfliege fangen. Allesamt waren zwar klein (ca. 15-24cm) aber wunderschön gezeichnet (ich habe zwar noch nie einen Fischereintrag gelesen, der von nicht schön gezeichneten Forellen berichtet... ;)).

Wunderschöne Trockenfliegen Fischerei an der Julia

Unterwegs fuhren wir am Marmorera Stausee vorbei, befischte diesen aber nicht, da ich lieber an kleineren Bergseen angeln wollte.

Marmorera-Stausee

In Bivio assen wir Znacht in einem Restaurant (sehr fein) und fuhren dann noch bis zum Pass hoch, wo wir (im Auto) übernachteten.

Unsere 4*-Unterkunft

Natürlich hatte unsere Übernachtungsstelle taktische Gründe: Gleich neben dem Pass liegt der Lej dal Güglia, den ich am nächsten Morgen befischen wollte. Leider blieb der Fangerfolg am nächsten Morgen aus. Weder auf KUKÖ noch auf Maden konnte ich Bisse verbuchen. Der See ist aber wunderschön und hat auch Fische drin, dies verrieten mir die gelegentlich auftretenden Ringe an der Oberfläche.

Lej dal Güglia

Danach fuhren wir weiter Richtung Silsersee. Am See angekommen assen wir erst einmal Frühstück, natürlich musste vorerst aber eine Rute Richtung See ausgeworfen werden. Es biss aber nichts (ich fischte nur eine halbe Stunde), die Seenplatte rund um Maloja ist aber wunderschön. Der Silsersee beherbergt viele Namaycush, auch sehr grosse. Doch das Fischen vom Boot sowie gute Seekenntnisse erscheinen mir hier fast notwendig, um Erfolg zu haben.

Frühstücksstopp Silsersee

Unser nächstes Ziel war der Lagh del Lunghin, den man von Maloja aus in zwei Stunden Wanderung erreicht. Der Weg ist steil und war anstrengend, nicht zuletzt weil wir noch unsere Kletterausrüstung inklusive Seil mitnahmen, da man oben auch klettern kann.

Geklettert wurde trotzdem, allerdings in der Diavolezza Gegend und nicht beim Lagh Lunghin

Kurz vor Mittag erreichten wir den kristallklaren See, einfach herrlich! Im türkisblauen Wasser versuchte ich mit der Elritze am System, einen Namay ans Ufer zu befördern. Die Namays verfolgten die Elritze jeweils wie wild, doch bissen nicht zu. Es war einfach herrlich, von dem Stein aus zuzusehen, wie die Namays scheinbar aus dem Nichts auftauchten und die Elritze verfolgten. Leider machte das Wetter am Nachmittag nicht mit, ein Gewitter war im Anflug und so mussten wir auch unsere Klettertour streichen. Also alles packen und zurück nach Maloja. Eine Stunde später sassen wir bereits wieder im Auto und fuhren dem Inn entlang Richtung St. Moritz, wo wir in einem Hotel überachteten.

Lagh del Lunghin


Abstieg vom Lagh Lunghin. Im Hintergrund der Silsersee

Am nächsten Tag gings weiter in Richtung Berninapass. Ein paar Kilometer den Pass runter liegt der Lago Braita, in welchem laut dem Bergseeverzeichnis Bachforellen vorkommen. Doch am See angekommen (ist wirklich winzig) mussten wir feststellen, dass dies falsch ist. Man sieht überall den Grund des Seeleins und aufgrund der geringen Grösse kann ich sagen, dass es keine Fische im See hat. Ich holte mein Fischerzeugs demnach auch nicht hervor. Das Seelein ist aber dennoch wunderschön und super geeignet, um ein Picknick zu machen oder zu relaxen. Danach besuchten wir noch einen weiteren Bergsee, der umgeben war von sumpfiger Landschaft und Bachforellen beheimatet. Ich sah zwar einige Ringe, doch konnte mit der Trockenfliege keinen Fisch fangen, hatte aber zwei Fehlbisse. Es hatte viele Elritzen im See, also könnte es durchaus auch grosse Forellen drin haben. Doch der See ist stark mit Schilf überzogen und so fischten wir nur eine Stunde, ehe wir weiterzogen.

Schöner Hochmoorsee mit vielen Bachforellen

Also gings am Mittag weiter mit unserer Grischa Tour und wir fuhren wieder zum Berninapass, wo gleich nebenan ein befischbarer See liegt. In diesem fing ich mit dem Sbiro auf Grund und Bienenmade eine herrliche Bachforelle, welche unser Znacht sein sollte. Anschliessend fuhren wir weiter auf der Flüelapassstrasse, suchten uns ein schönes Plätzchen und übernachteten wieder im Auto.

Am nächsten Morgen versuchte ich es mit der Trockenfliege in einem winzigen Bach, doch es waren keine Forellen auszumachen. Kurz darauf fuhren wir wieder weiter, hoch zum Flüelapass. Auf dem Pass hat es zwei Seen, den Schottensee und den kleineren Schwarzsee, der im Gegensatz zum grösseren Schottensee keine Namays, sondern "nur" Bachforellen und Regenbogenforellen berherbergt. Zuerst steuerte ich den grösseren Schottensee an. Ich konnte zwei Nachläufter von Namays auf die Elritze als Highligh verbuchen, beissen tat allerdings nichts. Auch die Seeumrundung fruchtete nicht, allerdings konnte ich ab und zu einen scheuen Namay Nachläufer ausmachen. Hier sind wohl die frühen Morgen- sowie die späten Abendstunden erfolgsversprechender.

links der Schottensee, gleich rechts (nicht zu sehen) der kleinere Schwarzsee

Danach gings nach Davos, wo wir uns im Schwimmbad ein wenig erholten. Wir spazierten ein wenig durchs Dorf (oder Stadt) und assen Zmittag in einem Resti. Anschliessend gings wieder auf den Flüelapass, wo ich noch den Schwarzsee befischte. Dort konnte ich etwa 6 kleine Bachforellen fangen, sie stiegen zu Hunderten! Übernachten taten wir ein wenig unterhalb des Passes, beim "Wagenkehr" Parkplatz im Auto. Am nächsten Tag dann sollte das Highlight unserer Tour warten, ein Besuch bei den Jöriseen.

Am nächsten Morgen packten wir unsere Sachen und liefen um 7 Uhr los. Die Wanderung ist recht anstrengend, doch nach guten zwei Stunden wars geschafft! Wir wählten den Weg über die Winterlücke, von wo man absteigt zum mittleren Jörisee.

Stetiger Begleiter - die Munggen :)

Aufstieg zu den Jöriseen. Die Seelein auf dem Bild gehören nicht dazu und sind Fischleer..

Die Aussicht auf die Seen war atemberaubend und lässt wohl jedes Fischerherz schneller schlagen. Schon von weitem konnte ich Ringe auf dem Wasser des mittleren Jörisees ausmachen. Am See angekommen hatte ich keine Zeit, mich zu erholen, sondern musste gleich die ersten Würfe mit der Fliegenrute machen. Die Namays bissen als gäbe es kein Morgen. Ich konnte bestimmt über 20 Namays fangen, die alle zwischen 15-30 cm gross (klein) waren. Absolut fantastisch! Sie bissen auf alles, was ich ihnen anbot, vor allem auf die langsam am Sbiro eingekurbelte Bienenmade fuhren sie total ab! Bei der obligaten Seeumrundung mit Gummifisch und Wobbler hatte ich praktisch bei JEDEM Wurf einen Nachläufer oder Biss. Ich sah auch einige grosse (ü40er) Fische im See, es bissen aber nur die kleineren. Ich sah auch eine wirklich grosse Bachforelle, die aber nichts von meiner Made wissen wollte. Leider reichte es zeitlich nicht, um den anderen Seen (West, unterer) einen Besuch abzustatten. Ich werde aber sicherlich wieder zurückkommen, dann aber mit dem Zelt, um mehr Zeit zu haben. So musste mich Olivia fast zwingen, den Rückweg anzutreten ;) Dieser hat es übrigens auch in sich, da man zuerst (egal welchen Weg man nimmt) einige Hundert Höhenmeter aufsteigen muss...


Schliesslich kamen wir heil und sicher am Parkplatz Wagenkehr an, fanden unser Auto unversehrt vor und fuhren nach Davos, wo wir uns eine Übernachtung im Hotel gönnten. Tags darauf folgte das nächste Highlight - aber nicht aus Fischereilicher Perspektive. Ich hatte Olivia einen Gutschein fürs Gleitschirmfliegen geschenkt, den sie heute einlöste. Es hat ihr sehr viel Spass gemacht und guten Wind hatten sie auch, so dass sie eine Dreiviertelstunde in der Luft war! Ich war natürlich froh, als sie wieder gesund und munter unten ankam.

Weiter gings Richtung Rheinschlucht - äusserst spektakulär! Ich fischte auch an verschiedenen Orten im Fluss, allerdings konnte ich keinen Fisch fangen. Wir übernachteten wieder im Auto und fuhren Tags darauf in Richtung Oberalppass. Es war gerade noch ein grosses Velorennen im Gang, so dass wir immer wieder im Auto aufgehalten wurden. Leider spielte das Wetter nicht mit, so dass nichts daraus wurde, den Lago di Tom in der Nähe des Passes zu besuchen. Anschliessend gab's noch eine wohlverdiente Pause auf dem Pass, wir beobachteten die Oberalpsee Fischer, wie sie den Rainies nachstellten und fuhren anschliessend total happy nach Hause. Die Woche war absolut genial, das Bündnerland hat uuuunglaublich viele wunderschöne Gewässer, will man alle befischen brauchts definitiv mehr als ein Leben...

Wunderschöner Wiesenbach, perfekt für die Fischerei mit der Trockenfliege

 
 
 

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