Dieses Wochenende startete aufgrund der Wettervorhersage verfrüht. Am Donnerstag Morgen fuhr ich um fünf Uhr früh mit dem Auto los in Richtung Grimselpass. Nach eineinhalb Stunden Fahrzeit erreichte ich den Parkplatz Handegg unterhalb des #Räterichbodensees. Von dort aus führt ein Wanderweg in knapp einer Stunde Marschzeit hoch zum #Gelmersee. Dieser war das Ziel meines Ausflugs. Schon lange einmal wollte ich diesen Bergsee aufsuchen, hatte es aber bislang nie geschafft. Die kurze Wanderung war perfekt als Einstieg in den Bergsee-Sommer. Der Weg führt vorbei an dem kleinen Stockseeli, welches ebenfalls mit Forellen besetzt ist. Kurz vor 8 Uhr hatte ich die paar Hundert Höhenmeter hinter mich gebracht und stand vor dem wunderschönen Gelmersee. Der See war bereits komplett eisfrei, allerdings war die rechte Uferseite noch mit Schnee und Eis bedeckt und der Wanderweg auf der linken Uferseite aufgrund von Wegarbeiten gesperrt. Deshalb konnte ich nur den vorderen Seeteil befischen. Rasch ein paar Fotos gemacht, die Rute montiert und los gings! Gleich die erste Stelle sah vielversprechend aus: Viele riesige Gesteinsbrocken lagen im Wasser, definitiv Hotspots für #Namaycush! Und tatsächlich, bereits beim zweiten Wurf mit dem Gummifisch verfolge einer dieser Räuber meinen Köder. Kurz vor dem Ufer legte ich den weissen Gummifisch auf einem Stein im Wasser ab, da ich um die Vorliebe der Namays weiss, Köder vom Boden aufzusammeln. Und siehe da, die ca. 40 cm grosse Forelle liess sich nicht zweimal bitten, schnappte sich den Gummifisch und schwamm mit diesem davon. Leider ging mein Anhieb ins Leere, 1:0 für die Fische.
Danach lief an dieser Stelle nichts mehr und ich begab mich über die imposante Staumauer zur anderen Seeseite. Dort hatte ich erneut einige Bisse, konnte aber keinen der Fische bis in den Kescher begleiten. Schliesslich erreichte ich erneut eine Stelle, die absolut verheissungsvoll aussah. Und tatsächlich! Nach einigen Würfen mit einem orangen Gummifisch spürte ich auf einmal einen kräftigen Widerstand. Da hatte sich etwas grösseres meinen Köder reingezogen. Nach erstaunlich kurzem Drill war dann mein erster Gelmersee-Fisch Tatsache: Ein 50er Namaycush! Wow, ich war so was von happy und der Ausflug eigentlich bereits nicht mehr zu toppen! Ein makelloses Tier, welches bestimmt schon einige Jahre im See verbracht hatte.

Danach gönnte ich mir erstmals ein ordentliches Frühstück aus dem Rucksack. Nach der Stärkung konnte ich auf Grund und mit Spinnködern noch einige Fische und Bisse fangen resp. verzeichnen. Ich liess jedoch alle wieder frei, darunter auch ein ca. 40 cm grossen Namay. Den Rest des Tages fischte ich noch diverse andere Stellen ab, machte einige Aufnahmen mit meiner Drohne und genoss das wunderschöne Frühlingswetter und die warmen T-Shirt Temperaturen. Um 15:30 Uhr machte ich mich dann auf den Rückweg, schaute den Forellen im Stockseeli noch eine Zeit lang bei der Mückenjagd zu traf dann kurz nach 16 Uhr beim Parkplatz Handegg ein.
Der Ausflug war aber erst halbwegs vorüber, denn Teil 2 bestand darin, dem nahe gelegenen #Engstlensee einen Besuch abzustatten. Nach einer weiteren Stunde Fahrzeit hatte ich auch diese Strecke erfolgreich gemeistert und parkierte den Renault Espace, welcher gleichzeitig mein Schlafquartier für die Nacht sein sollte, auf dem Parkplatz auf der Engstlenalp.
Ich wollte die verheissungsvollen Abendstunden natürlich nutzen, um noch den einen oder anderen Namay aus den klaren Wassern des Sees zu zuppeln. Während der See vor einer Woche noch fast gänzlich mit Eis bedeckt war, waren nun 3/4 des Sees offen. Der Wasserstand war immer noch sehr tief und das Wasser kristallklar! Ich fischte den vorderen Uferteil ab, sah weit draussen einige Ringe von Forellen, die aber nicht zu erreichen waren. Schliesslich wechselte ich zu meiner Lieblingsstelle, musste hierbei einige Schneefelder traversieren und gefüllte Wanderschuhe in Kauf nehmen. Mein Hotspot wurde nach einigen Minuten gerade frei. Der Fischer sagte mir, dass er dort seine 6 Fische innert kürzesten Zeit fangen konnte. Und tatsächlich: Egal, welchen Köder ich montierte, die Fische wollten ihn haben. So fing ich noch 5 weitere (kleine) Namaycush für den Verzehr. Danach war Schluss, zurück zum Auto, Abendessen bei Sonnenuntergang und in Gesellschaft eines unerschrockenen Fuchses und anschliessend schlafen bei Vollmond im Espace.
Am nächsten Morgen startete ich um 6 Uhr in den Tag. Erneut machte ich mich auf den Weg zu meinem Lieblingsplätzchen, fing dort ca. 30 Fische, entnahm deren 2, musste immer mal wieder die vorbeitreibenden Eisschollen mit der Schnur "wegtransportieren" und beendete den Tag gegen 15 Uhr.
Es waren zwei wunderschöne Tage mit vielen tollen Erlebnissen. Den Gelmersee möchte ich definitiv nochmals besuchen, ev. mit Klettertour, Bähnlifahrt und Wanderung zu einem Gipfel. Dann aber hoffentlich wieder mit Olivia im Gepäck!
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