An diesem See hat mich vor vielen Jahren die Sucht so richtig ergriffen. Grund genug, um jedes Jahr einmal dorthin zurückzukehren. Der Eugenisee ist zwar optisch kein Bijou, die Umgebung aber schön und irgendwie mag ich den See halt einfach.
Früh am Morgen löste ich das Patent beim Bahnhof in Engelberg und schon wenig später flog mein Löffel das erste Mal in die (noch) glasklaren Fluten des Sees. Zu meinem Erstaunen blieb die obligate Seeumrundung aber absolut ereignislos, keinen Nachläufer und keinen Biss konnte ich verbuchen. Schon machten sich erste Zweifel breit, ob wohl seit der Eröffnung vom 15. April keine Fische mehr besetzt wurden - zu unrecht, wie sich herausstellen sollte. Zurück an meinem Lieblingsplätzchen konnte ich dann endlich - es waren bereits zwei Stunden vergangen - die ersten Bisse ausmachen. Aber keine Regenbogenforelle hatte sich den Köder geschnappt, sondern die ersten zwei Fische waren Bachforellen. Mit je etwa knapp 20 Zentimeter waren diese allerdings sehr klein und entstammen dem Zufluss in den See. So wurden diese noch im Wasser schonend freigelassen.
Dann endlich krümmte sich meine Rute so richtig durch, der Widerstand war beträchtlich, doch leider konnte sich die 50+ Forelle im Drill abschütteln. Wenig später war die Rute dann aber wieder krumm und dieses Mal konnte ich eine 48er-Regenbogenforelle feumern. Mittlerweile hatte sich das Wasser des Sees von glasklar zu milchig verändert, was den Fischen zu gefallen schien. In regelmässigen Abständen konnte ich noch vier weitere Forellen fangen, bevor ich mein Fangkontingent ausgeschöpft hatte. Der Aufseher verriet mir in einem Schwatz noch, dass im See nicht nur Regenbogenforellen, sondern auch Bachforellen, Saiblinge und Namays besetzt würden. Da bin ich ja gespannt, ob ich einen dieser Räuber beim nächsten Versuch überlisten kann.
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