Temperaturen wie im Frühling, Wetter wie aus dem Bilderbuch und eine Geschichte wie von Hollywood geschrieben: Bevor das Eis unter den Füssen wegschmiltzt, nutzte ich die zwei freien Tage, um dem #Engstlensee nochmals einen Besuch abzustatten.
Am Freitag fuhr ich also mit dem Auto nach Engelberg, löste mein Ticket für die Gondel und stand kurz vor 10 Uhr an einer Stelle, wo ich die #Namaycush vermutete. Schon bald waren die ersten Löcher gebohrt, doch anders als bei meinem letzten Besuch war an diesem Platz nicht viel los. Mit den steigenden Temperaturen schien dann aber auch die Aktivität der Salmoniden zuzunehmen. Plötzlich nahm etwas kontinuierlich Schnur von der Passivrute, die mit einem Köfi auf Grund montiert war. Nach einigen Augenblicken setzte ich den Anhieb und der Fisch hing. Ein schöner 40er Namay hatte sich den proteinreichen Leckerbissen geschnappt.
Am Nachmittag wechselte ich die Stelle um ein paar Meter, da am Spot vom Morgen bis auf einen weiteren kleinen Namaycush nichts mehr lief. Und der Stellenwechsel sollte sich auszahlen: Mit meiner Unterwasserkamera sah ich direkt beim runterlassen, dass ich einen ganzen Schwarm der Weissflössler gefunden hatte. In der Folge konnte ich viele Aktionen auf verschiedene Köder verbuchen. Einziger Wehrmutstropfen an diesem Tag: Mein Eisbohrerkopf befindet sich nun auf dem Grund des Sees. Wie es dazu kam? Bei der Schraube, die den Bohrer mit dem oberen Teil verbindet, ging das Gewinde kaputt. Die unvermeidliche Folge davon: Beim Bohren eines Eislochs rutschte die Schraube raus und der Bohrer verschwand - trotz sofortigem Hechtsprung mit Griff ins kühle Eisloch meinerseits - in den Tiefen des Sees. Trotzdem gewinne ich dem Ganzen etwas Gutes ab, denn der See ist an dieser Stelle nur wenige Meter tief und ich bin optimistisch, den Bohrer im Sommer wieder rauszukriegen. Jetzt muss ich nur noch Olivia überreden, das Bikini mit auf das Boot zu nehmen...
Nach der hefigen Beissphase war Schluss und ich machte mich auf den Weg zurück zur Gondel. Dieser Weg hatte es übrigens in sich! Die Temperaturen auf 1800 Meter über Meer waren mittlerweile deutlich im zweistelligen Plusbereich angelangt, der Schnee von frühlingshafter Konsistenz und der kurze Aufstieg deshalb auch knackiger als auch schon (was aber sicher auch daran liegt, dass die Fitnesscenter seit Monaten geschlossen sind...).
Am nächsten Tag ging es dann wie geplant nochmals hoch zum Engstlensee - mit dem einzigen Unterschied, dass mich meine Verlobte (tönt gut!) begleitete. Da der Bohrer ja bekanntlich auf dem Grund des Sees liegt, konnten wir nur an den Stellen Fischen, an denen ich gestern schon gefischt hatte. Am Anfang lief es sehr harzig, doch ab dem Mittag zeigten sich dann die ersten Fische auf dem Echolot und auf meiner Aqua Vu. Und auch Gämsen durften wir mit dem Feldstecher beobachten. Um drei Uhr war dann Schluss für uns und wir machten uns mit zwei knapp 40er Namays auf den Weg zur Gondel. Den ganzen Mittag über gingen immer wieder Lawinen am Sonnenhang runter, eine davon kam einer Gruppe Eisfischer recht nahe, eine andere versperrte den Weg, den wir am Morgen noch gelaufen waren - also immer aufpassen, wenn man bei solchen Bedingungen unterwegs ist.
Erneut war das Wetter ein Traum und wir gönnten uns oben auf dem Jochpass bei tollstem Winterwetter noch eine kühle Flasche Möhl. Ein super Saisonabschluss wars, jetzt kann der Schnee von mir aus rasch schmelzen, damit die Bergbäche- und Seen bald schnee- und eisfrei sind. Erste Pläne für die schönste Saison des Jahres sind auf jeden Fall schon mal geschmiedet...
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